Kulturort im Pop-up Modus
Konzerte, Kunst und Koch-Events: Was hier stattfinden soll, klingt abwechslungsreich. Im Herbst eröffnet Das Koho in Altdorf. Das Team verspricht ein kreatives Ambiente in einem nachhaltig sanierten Altstadthaus.

von Julia Hornung
Altdorf – Noch baumeln im Innern die Kabel von der Decke, bald schon soll es jedoch ganz anders aussehen in der Kiliansgasse 3. Die Möbel für die Inneneinrichtung sind bestellt und auch das Konzept für „Das Koho“ steht. Am deutlichsten zu sehen ist das aktuell in der virtuellen Welt. Seit einigen Tagen ist die Website für das neue Kultur-Projekt online.
Was ist das Koho?
Kultur, Arbeiten und Leben unter einem Dach: So sieht die Vision von Günther Kraußer und seinen Mitstreiterinnen für „Das Koho“ aus. Das Koho, die ehemalige Bäckerei in der Kiliansgasse 3, soll ein neuer Kulturort, Eventlocation, Co-Working-Space und Wohnung auf Zeit in Altdorf werden. Nun sind es keine Häuser, sondern ganze Stadtteile in London (Soho) und Nürnberg (Goho), an die der Name erinnert, aber die Assoziation kommt nicht von ungefähr. „Ich habe viel Zeit in London verbracht, Soho ist ein Lieblingsort von mir“, sagt Kraußer. „Die Vielfalt, die einen dort erwartet, der Mut, etwas Neues auszuprobieren, und auch die Mischung aus Kultur und Gastronomie: Das passt auch bei uns irgendwie alles rein“, sagt er über den neuen Kulturort in Altdorf. Ein Hauch Soho und Goho, so die Abkürzung für das Nürnberger Szeneviertel Gostenhof, soll mit dem Koho durch Altdorf wehen. „Für das K gab es jede Menge Gründe“, sagt Initiator Kraußer: „Kultur, Konzerte, Kochen, Kooperation.“ In dem Altstadthaus in der Kiliansgasse, das er gerade saniert, spiegelt sich das in den unterschiedlichen Stockwerken wider. Im Erdgeschoss soll ein Veranstaltungsort mit kleiner Bühne und einer Event-Küche entstehen. Der erste Stock wird ausgebaut in einen Co-Working-Space oder Seminarraum, der wahlweise auch als Ausstellungsort dienen kann. Und unter dem Dach und im Nebenhaus entstehen hochwertig ausgestattete Apartments, die auf Zeit gemietet werden können. Ein Monat in dem 74 qm großen, möblierten Apartment im Dachgeschoss kostet 1500 Euro.
Was wird im Koho geboten sein?
„Es wird ein kuratiertes Programm geben. Man kann den Ort aber auch einfach zum Feiern oder Arbeiten mieten. Oder man kann dort ein künstlerisches oder gesellschaftliches Projekt umsetzen“, sagt Kraußer. Das Programm, an dem aktuell ein Team aus drei Leuten arbeitet, soll ein Mix aus Konzerten, Koch-Events, Zukunftsdiskurs und Kunstprojekten sein. „Musik organisieren zu können, war für mich die Anfangsmotivation“,
sagt Kraußer. Die Koch-Events sollen mit verschiedenen Partnern stattfinden, es wird keine feste Gastronomie geben.
Das meiste im Koho solle „im Pop-Up-Modus“ stattfinden, das heißt zeitlich begrenzt. Mit ein bis zwei Veranstaltungen im Monat will das Koho-Team starten. Auch das Wort „Zukunft“ fällt immer wieder, wenn Kraußer vom Koho spricht. Das Programm soll sich „mit der Zukunft der Gesellschaft im weitesten Sinne auseinandersetzen“.
Wer kann alles mitmachen?
Neben Initiator Günther Kraußer kümmern sich weitere Teammitglieder um das Erscheinungsbild des Koho, um das Programm und Social Media. Es gibt Partner für die Bereiche Küche, Finanzen und Administration, IT-Support und Housekeeping. Das Koho ist nicht gemeinnützig, sondern als GmbH privatwirtschaftlich organisiert. Kraußer schwebt jedoch vor, „dass Menschen sich einbringen können, an der Stelle, an der es ihnen Spaß macht, mit der Intensität, die sie wollen und solange sie Lust haben“. Einzelnen Kreativen, Künstlergruppen oder gesellschaftlichen Initiativen soll das Haus für ihre Projekte kostenlos zur Verfügung stehen. „Das, was da auf der Website steht, diese Ideen, dieses Konzept, soll nicht der Endpunkt sein, sondern der Anfangspunkt, von wo aus wir jetzt loslaufen“, sagt Kraußer.
Info
Die Eröffnung von „Das Koho“ in der Kiliansgasse 3 in Altdorf wird am und 12. Oktober stattfinden. Online findet man es unter www.daskoho.de sowie in den sozialen Medien.